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[4.12.04] |
Ernst Benz
* Friedrichshafen 17.11.1907, † Meersburg 29.12.1978
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Karl Christ
Hs.: B.
Geisenheim 6.3.1878, † Berlin 16.12.1943 (Bombenangriff)
Bibliothekar. - Nach einem neusprachlichen Studium in Straßburg, Bonn und London wurde Christ 1905 promoviert und begann eine bibliothekarische Ausbildung, die ihn als Volontär nach Kassel, Marburg und Göttingen führte. 1910-14 am Preußischen Historischen Institut in Rom tätig, kam er anschließend an die Preußische Staatsbibliothek (bis 1921) in Berlin, wo er er 1919 zum Titularprofessor ernannt wurde. 1921-27 war er Direktor der Universitätsbibliothek Halle. 1927-32 Leiter der Staats- und Universitätsbibliothek Breslau und dann bis zu seinem Tod Direktor der Handschriftenabteilung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin. Seit 1935 Honorarprofessor für die Geschichte des Buchwesens an der Universität Berlin, beschäftigte sich Christ hauptsächlich mit der Erforschung mittelalterlicher Handschriften sowie der Buch- und Bibliotheksgeschichte dieser Epoche (Handbuch der Bibliothekswissenschaft); er war Mitarbeiter an der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegebenen Eckhart-Ausgabe der deutschen und lateinischen Werke.
[DBE, Bd. 2, 1995, S. 315]
Bibliotheksgeschichte, Romanistik, mittelalterliches Handschriftenwesen, Dr., Prof., HonUP. Berlin, Dir. d. Handschriften-Abt. d. Preuß. Staatsbibliothek. Kassel, Marburg, Göttingen, Münster im Bibliotheksdienst seit 06, Rom am Preuß. Historischen Institut 10, Berlin Staatsbibl. 14, Prof. 18, Halle Dir. d. U.-Bibl. 21, HonProf. 24, Breslau Dir. 27, HonProf. 30, Berlin Dir. 32, HonProf. 35.
V: Die Bibliothek des Klosters Fulda im 16. Jahrhundert 33; Kardinal Franz Ehrle 35.
S: Karolingische Bucheinbände (Festschrift f. G. Leyh) 37; Werner von Bacherach (Festschrift f. O. Glauning) 38; Geschichte d. mittelalterl. Bibliotheken (Hdd. b. Bibl.-Wiss. III) 40.
Z: Der prov. Fierabras (ZRPh 56) 36; Schloßbibliothek von Nikolsburg und Überlieferung d. Ansegis (DAG 1) 37; Petia (ZBibl 55) 38.
H: Mag. Echardi Expos. in ev. sec. Iohannem (Meister Eckhart-Ausg. d. Deutschen Forschungsgemeinschaft) 36ff.
[KDG, 6. Ausgabe 1940/41, Bd. 1, Sp. 248]
[12.12.11]
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Heinrich Suso Denifle
Hss.: C, E.
(Taufname: Josef Anton) * Imst (Tirol) 16.1.1844 (46?), † München 10.6.1905
Dominikaner, Theologe, Historiker. - Denifle trat 1861 in Graz in den Dominikanerorden ein, studierte Theologie und wurde 1866 zum Priester geweiht. Nach der Ausbildung zum Lektor für Philosophie und Theologie lehrte er 1870-81 am Ordensstudium in Graz und wurde anschließend als Generaldefinitor der Dominikaner für Deutschland nach Rom berufen. Denifle befaßte sich zunächst mit den Mystikern des Dominikanerordens, gab 1873 Das geistliche Leben - eine Blütenlese aus den deutschen Mystikern sowie u. a. seit 1880 Editionen der Handschriften Heinrich Seuses heraus. Seine Arbeiten zur Mystik und Scholastik wurden vor allem von dem Münchner Historiker Wilhelm Preger kritisch aufgenommen. Seit 1883 Unterarchivar im päpstlichen Archiv, befaßte sich Denifle mit mittelalterlicher Universitätsgeschichte und wurde aufgrund des 1885 erschienenen Werkes Die Universitäten des Mittelalters bis 1400 mit der Edition des Chartularium Universitatis Parisiensis beauftragt. Darüber hinaus verfaßte er zahlreiche Einzelstudien, die überwiegend in dem von ihm und dem Jesuiten Franz Ehrle gegründeten "Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters" (7 Bde., 1885-1900) erschienen. In seinen letzten Lebensjahren befaßte sich Denifle mit Luther (Luther und Luthertum, 2 Bde., 1904-09). RGG
[KDG, 12. Ausgabe 1976, Bd. 1, S. 486 f.]
[12.12.11]
Kurt Flasch
* Mainz 12.3.1930
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Johann Galletti
* Altenburg 19.8.1750, † Gotha 24.3.1828
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Bild: s. Lit. |
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Bernhard Geyer
* Alme 3.2.1880, † Bonn 4.4.1974
Dr.theol., Apostol. Protonotar, [ehem.] Leiter Albertus-Magnus-Inst. Köln, o. UProf.; UPDoz. Bonn 14, o.Prof. Breslau 21, Bonn 27; Koninkl. Vlaam. Acad. Wet., Bayer. Akad. d. Wiss. Mittelalterliche Theologie u. Philosophie.
V: Die Sententiae divin. 09, 67; Peter Abaelards philos. Schriften 19-33; Die Albert d. Gr. zugeschrieb. Summa natural. 38; Die Univ.predigten d. Albertus Magnus.
MV: Die patrist. u. scholast. Philosophie (Ueberweg: Grundriß d. Gesch. d. Philos. II) 27, 51 (Bearb.).
S: Mag. Echardi Quaestiones et sermo Par. (Florileg. Patrist. XXV Meister Eckhart. Die lat. Werke V 36) 31; Der alte Kat. d. Werke d. hl. Albertus Magnus (Misc. Giov. Mercati II: Studi e Testi 122).
H: Florileg. Patrist. Alberti Magni Opera omnia Editio Coloniensis t. 1-8 51-67; Festschr. Studia Albertina 52.
MH: Beitr. z. Gesch. d. Philos. u. Theol. d. MA.
[KDG, 10. Ausgabe 1966, Bd. 1, S. 827]
[12.12.11]
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Martin Grabmann
* Winterzhofen (Oberpfalz) 5.1.1875, † Eichstätt 9.1.1949
Kath. Theologe, Philosoph. - Der Bauernsohn studierte 1893-98 am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt Philosophie und Theologie, empfing 1898 die Priesterweihe und war zwei Jahre Seelsorger in der Oberpfalz. 1900 setzte er seine Studien am Thomaskolleg der Dominikaner in Rom fort und wurde 1901 zum Dr. phil., 1902 zum Dr. theol. promoviert Seit 1906 a.o. Prof. der Dogmatik am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt übernahm er 1913 als o. Prof. den Lehrstuhl für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in Wien und lehrte von 1918 bis zur Aufhebung der Theologischen Fakultät 1939 in München Dogmatik. Grabmann betrieb umfangreiche Quellenforschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters (Aristotelismus, Thomas von Aquin, Thomismus, mittelalterliche Mystik) und verfaßte grundlegende Werke zur Scholastik. Er veröffentlichte u.a. Geschichte der scholastischen Methode (2 Bde., 1909-11; Nachdruck 1955), Thomas von Aquin (1912, 8.1949), Mittelalterliches Geistesleben (3 Bde., 1926-56) und Die Geschichte der katholischen Theologie seit dem Ausgang der Väterzeit (1933). Leb Freising 2
[DBE, Bd. 4, 1996, S. 116]
[12.12.11]
Alois Maria Haas
* Zürich 23.2.1934
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Otto Karrer
* Ballrechten/Breisgau 30.11.1888, † Luzern 8.12.1976
Kath. Theologe. - Er bemühte sich als Priester und Schriftsteller um die Weckung des religiösen Gutes der Vergangenheit wie um die Ökumene. 1908 begann Karrer in Innsbruck das Studium der kath. Theologie. Im dritten Studienjahr Novize der Gesellschaft Jesu. Philosophiestudium in Valkenburg in Holland. Während des ersten Weltkrieges Lehrer am berühmten Jesuitengegymnasium in Feldkirch. Einer seiner dortigen Schüler war Karl Rahner. Am 20. Juni 1920 zum Priester geweiht. Er hörte Vorlesungen über mittelalterliche Geschichte in Bonn und über Kunstgeschichte bei Wölfflin in München. Während des Feldkircher Magisteriums Arbeiten über den dritten Ordensgeneral Franz von Borja. Das Buch dazu erschien 1921 und bereitete die Ignatius von Loyola - Ausgabe (1922,) vor. Studien über Bellarmin und persönliche Erfahrungen veranlaßten Karrer, 1923 aus dem Jesuitenorden auszutreten. Er ließ sich als Schriftsteller in Luzern nieder, wo er bis zu seinem Tode blieb. Seine Ausgaben von Werken bzw. Briefen des Meister Eckharts, des Kardinal Newmans, des Franz von Sales, die große Ausgabe der Textgeschichte der Mystik (I-III, 1925-1926), seine langjährige Mitarbeit an der Zeitschrift »Hochland« machten ihn über Fachkreise hinaus bekannt. Während des zweiten Weltkriegs half er von der Schweiz aus vielen Flüchtlingen aus Hitlerdeutschland und dessen Einflußgebieten. In dem Buch »Das Religiöse in der Menscheit und das Christentum« (1934) hatte er die ersten Ansätze zur Ökumene verarbeitet. Besonders nach dem zweiten Weltkrieg, dann ermuntert durch das Zweite Vatikanische Konzil, gründete er ökumenische Gesprächskreise. Die diesbezügliche Vorträge und Gedanken wurden in der »ökumenischen Schriftenreihe« »Einheit in Christus« (vier Bde. ab 1963!) und in anderen Studien veröffentlicht. ln dieser Hinsicht wichtig wurde ihm die Zusammenarbeit mit dem schweizer Theologen Oskar Cullmann. Ökumenische Bedeutung errang Karrers Übersetzung des Neuen Testaments. Der Index der vollständigen Karrer-Bibliographie im Archiv weist 716 Nummern auf. Dies zeugt von einer unerschöpflichen, geistigen Kraft, mit der er weite Gebiete der Theologiegeschichte, Religionsphilosophie und der Systematischen Theologie bearbeitete. Nach manchen Anfeindungen seitens der offiziellen Kirche und manchen inneren Anfechtungen wurde Karrer erst 1963, also mit 75 Jahren, durch den Vatikan voll rehabilitiert. Wolfdietrich von Kloeden
[gekürzt nach Bautz] [4.7.03]
Raymond Klibansky
* 15.10.1905 Paris, † 5.8.2005 Montreal
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Josef Koch
* Münstereifel 2.5.1885, † Köln, 10.3.1967
Kath. Theologe, Philosophiehistoriker. - Koch studierte seit 1903 Theologie, Philosophie und klassische Philologie in Freiburg/Breisgau, Straßburg und Bonn, wurde 1915 in Bonn zum Dr. phil. und 1925 in Breslau zum Dr. theol. promoviert und habilitierte sich dort im selben Jahr für systematische Theologie. Seit 1933 war er a.o. Prof. der Fundamentaltheologie und der philosophisch-theologischen Propädeutik und wurde zum persönlichen Ordinarius ernannt. 1945 mußte Koch Breslau verlassen und wurde Gastprofessor in Bonn. 1947 übernahm er eine neugeschaffene Professur der patristischen und scholastischen Philosophie und Religionsphilosophie in Göttingen und lehrte von 1948 bis zu seiner Emeritierung 1956 als Ordinarius für mittelalterliche Philosophie in Köln. Koch gehörte zu den bedeutendsten Erforschern der Literatur und Ideen der mittelalterlichen Philosophie und Theologie; er machte sich vor allem mit Arbeiten über Meister Eckhart einen Namen, dessen lateinische Werke er herausgab. Koch war korrespondierendes Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Heidelberg und München.
[DBE, Bd. 4, 1996, S. 116]
Dr. theol., Dr. phil., em. ob. UProf., Prälat; UPDoz. Breslau 25, nbeamt. ao. Prof. 30, oö. Prof. 33-45, Göttingen 47, Köln 48, em. 54; Arb.gem. Forsch. Nord rh.-Westf., Bayer. Akad. Wiss., Akad. Wiss. Heidelberg, Soc. philos. Louvain. Philosophie, Theologie d. MA.
V: Durandus de S. Porciano I 27; Durandi de S. P. Quaestio de natura cognitionis 29; D. de S. P. Tractatus de habitibus 30; Platonismus im MA. 48; Die ars coniecturalis d. Nikolaus von Kues 56; Der dt. Kardinal in dt. Landen 64.
MV: Giles of Rome, Errores philosophorum, m. John 0. Riedl 44.
S: 3 Abh. Üb. d. Predigten d. Nikolaus v. Kues (S. B. Akad. Wiss. Heidelberg) 36, 40, 42; Briefwechsel d. Nikolaus v. Kues (ebda) 44; Nikolaus v. Kues u. seine Umwelt (ebda) 48; Nikolaus v. Kues (Die gr. Deutschen 1); Üb. eine Trierer Hs. (Festschr. Gerhard Kalten) 57; Meister Eckart (Neue Dt. Biogr. IV); Beitr. in: Verfasserlex. d. dt. MA; Zur Analogielehre M. Eckarts (Mélanges Etienne Gilson) 59; Jacques Fournier als Gutachter in theol. Prozessen (Festgabe Kard. Frings) 60; Sinn u. Struktur d. Schriftauslegungen M. Eckarts (M. E., Festschr. zum E.-Gedenkjahr) 60; Die Grundlagen d. Gesch.philos. Ottos v. Freising (Gesch.denken u. Gesch.bild. im MA., Wege d. Forsch. 21) 61; M. Eckarts Weiterwirken im dt.-niederländ. Raum (La mystique rhénane) 63.
Z: Zahlreiche Aufs. in Fachzss., u. a.: Jakob v. Metz 0. P. (Arch. hist. doctr. et litt, du m. a. 4) 29; Philos. u. theol. Irrtumslisten v. 1270-1329 (Mélanges Mandonnet) 30; Die Verurteil. Olivis auf d. Konzil v. Vienne u. ihre Vorgesch. (Schol 4) 30; Augustin u. Dionys. Neuplatonismus u. d. MA. (Kant-Stud.) 56/57; Krit. Stud. z. Leben M. Eckharts (Archivum Fratr. Praed.) 59, 60; Die Lichtsymbolik in Philos. u. Mystik d. MA.s (Stud. Gen.) 60; Von der Bildung d. Antike zur Wissensch. d. MA.s (Die Höhere Schule) 62.
H: Stud. u. Texte z. Geistesgesch. d. MA. seit 50; Opuscula et textus.
MH: M. Eckhart: Die lat. Werke, m. E. Benz, K. Weiß.
Ue: N. v. Kues: Vom Ursprung, m. M. Feigl 49.
[KDG, 11. Ausgabe 1970, S. 1233] [4.7.03]
Niklaus Largier
* 1957
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Foto: UC Berkeley (s. Link) |
After studying German, Russian, and Philosophy in Zurich and Paris, Professor Largier received his Ph.D. from the University of Zurich in 1989. His research deals with the history of medieval and early modern German literature, especially questions of the relations among literature, philosophy, theology, and other fields of knowledge. He is currently finishing a project that explores the relation between bodily ascetic practices (in particular self-flagellation), eroticism, and literary imagination in the Middle Ages and in early modernity. It will result in a book with the title "Das Lob der Peitsche: Eine Kulturgeschichte der Erregung" (to be published by C. H. Beck, Munich, in fall 2001). Another project involves the history of fantasy and the passions in the Middle Ages. Niklaus Largier is an internationally recognized expert on mystical traditions in German literature and thought, in particular Meister Eckhart. His books include a study on time and temporality in late medieval philosophy and literature (1989), a bibliography of literature on Meister Eckhart (1989), a translation and commentary of a medieval treatise on spiritual poverty (1989), a two-volume edition of Meister Eckhart's works with extensive commentaries in the Deutscher Klassiker Verlag (1993), and a study of the significance of exemplum and exemplarity in medieval literature, philosophy, and historiography (1997). Largier has published essays on Eckhart, Tauler, Seuse, Mechthild of Magdburg, Hadewijch, Rudolf of Biberach, Czepko, and others. More recently, a series of articles deals with the interaction of images and texts in medieval manuscripts, questions of visual culture, and the significance of exemplarity in various discursive contexts. He has coedited two collections of essays on spirituality and literature (1995 and 1999), and an important medieval collection of vernacular sermons (1998). [2003] [21.8.17]
Freimut Löser
* Ostheim v. d. Rhön 24.4.1954
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Bild: Kinderuni ![]() |
Burkhard Mojsisch
* Guben 13.8.1944, † Bochum 22.5.2015
Dr. phil., apl. UProf. Dr.phil. 74, Dr.habil. U Bochum 82, Wiss. Mitarb. am Projekt Corpus Philosophorum Teutonicorum Medii Aevi seit 84, Philosophie, Geschichte der Philosophie. Philosophie des Mittelalters.
V: Die Theorie des Intellekts bei Dietrich von Freiberg 77; Meister Eckhart. Analogie, Univozität u. Einheit 83.
S: Platons Sprachphilosophie im "Sophistes" (Bochumer Stud. z. Philosophie 3) 86; Platon, Plotin, Ficino. "Wichtigste Gattungen" - eine Theorie aus Platons "Sophistes" (ebda 10) 88. - Histor. Wb. d. Philosophie 1. Aufl. 80-89; Lex. d. MA 85-89; Festschr. L. Hödl 85.
Z: La psychologie philosophique d'Albert le Grand et la theorie de l'intellect de Dietrich de Freiberg. Essai de comparaison (Arch. de Philos. 43) 80; Zum Disput üb. d. Unsterblichkeit d. Seele in MA u. Renaissance (Freiburger Zs. f. Philos. u. Theol. 29) 82: Dietrich v. Freiberg. Seine Philosophie im Grundriß (Theol. Lit.ztg 113) 88.
H: Dietrich v. Freiberg, Opera omnia I 77; Ulrich v. Straßburg, De summo bono I 89.
MH: Bochumer Stud. z. Philosophie seit 82: Dietrich v. Freiberg, Opera omnia III 83; Berthold v. Moosburg, Expositio super Elementationem theologicam Procli II 86.
Ue: Dietrich v. Freiberg, Abhandl. üb. d. Intellekt u. d. Erkenninisinhalt 80; Kann Gottes Nicht-Sein gedacht werden? D. Kontroverse zw. Anselm v. Canterbury u. Gaunilo v. Marmoutiers 89 [Einl. K. Flasch]; Pietro Pomponazzi, Abhandl. üb. d. Unsterblichkeit der Seele 90.
[KDG, 16. Ausgabe 1992, Bd. 2, S. 2460] [4.7.03]
Franz Pfeiffer
* Bettlach (Schweiz) 27.2.1815, † Wien 29.5.1868
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Bild: Wikipedia ![]() |
Johann Wilhelm Preger
* Schweinfurt 25.8.1827, † München 30.1.1896
Evangelischer Theologe. - 1845 Theologiestudium an der Universität Erlangen, 1849 für ein Jahr in Berlin, seit 1851 Stadtvikar und Professor in München. 1868 zum außerordentlichen und seit 1875 zum ordentlichen Mitglied der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Seine Arbeiten zu Meister Eckhart und insbesondere seine dreibändige "Geschichte der Mystik" stießen auf heftigste Kritik seitens des Dominikaners Heinrich Denifle.
Seit 1869 Arbeiten zu einer Biographie Eckharts, deren Ergebnisse im wesentlichen bis heute Bestand haben.
L: Meister Eckard, 1876; Meister Eckhart, 1877 (ADB).
V: Geschichte der deutschen Mystik im Mittelalter (3 Bde., 1874, 1881, 1893).
Z: Ein neuer Traktat Meister Eckharts und die Grundzüge der Eckhartischen Theosophie, 1864; Kritische Studien zu Meister Eckhart, 1866; Zur Mystik, 1867; Meister Eckhart und die Inquisition, 1869; Vorarbeiten zu einer Geschichte der deutschen Mystik, 1869; Meister Eckarts Theosophie und deren neueste Darstellung, 1870; Der altdeutsche Traktat von der wirkenden und der möglichen Vernunft, 1871.
[21.8.17]
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Bild: Festschrift Josef Quint (65. Geburtstag) Bonn, Semmel, 1964 |
Josef Quint
* Bonn 28.3.1898, † Köln 14.12.1976
Germanist, Literarhistoriker. - 1937 NSDAP, 1938 Ordinarius in Breslau. Vermerk von Ministerialrat Harmjanz zur Berufung: "ein sonst unbedeutender Deutschphilologe" sei zum Ordinarius gemacht worden, "um damit dem Amt Rosenberg einen besonderen Gefallen zu erweisen." [Klee, S. 475]
Quint habilitierte sich 1927 in Bonn und wurde 1934 dort a. o. Professor der germanischen Philologie. 1939-45 war er o. Professor in Breslau, seit 1948 in Saarbrücken und seit 1955 in Köln. Seine Forschung galt vor allem der mittelalterlichen Mystik, besonders dem Werk Meister Eckharts, dessen Predigten er als Leiter der "Meister Eckhart-Ausgabe" übersetzte und herausgab. Quint gab ferner Der Mitteldeutsche Karl Elegast (1927) heraus und veröffentlichte u.a. Die Überlieferung der deutschen Predigten Meister Eckeharts (1932) und Textbuch zur Mystik des deutschen Mittelalters (1952).
[DBE, Band 8, 1998, S. 103]
Dr.phil., oö. UProf., [ehem.] Leiter Abt. Dt. Werke d. Meister Eckhart-Ausg. d. Dt. Forsch.gem.; UPDoz, Bonn 27, nbeamt. apl. Prof. 34, oö. Prof. Breslau 39, Saarbrücken 48, Köln 55. Dt. Mystik, bes. Meister Eckhart.
V: Der mitteldt. Karl u. Elegast 27; Die Überlief. d. dt Predigten Meister Eckeharts 32; Neue Handschriftenfunde z. Überlief. d. dt. Werke Meister Eckharts u. seiner Schule 40.
S: Meister Eckehart (Die Gr. Deutschen 1); Mystik (Reallex. d. dt. Lit.Gesch. II) 2.Aufl. 62; Das Echtheitsproblem d. Traktats "Von abegescheidenheit" (Meister Eckhart) in: La Mystique Rhénane, Colloque de Strasbourg 16.-19. Mai 1961 63; Meister Eckharts Traktat "Von abegescheidenheit" (Dr. L. Reypens-Album) 64. Beitr. in Festschr.: P. Böckmann 64, de Boer 66, Fritz Tschirch 72.
Z: Zahlr. Aufs. seit 27; u.a.: Zu Max Pahnckes neuen Editionsvers. an Meister Eckhart (Zs. f. dt. Philol. 80) 61; Entgegnung (ebda 82) 63; Textkritisches zur Verspraefatio d. Heliand (Paul-Braune-Beitr. 85) 63.
H: Dt.; Mystikertexte d. MA. I 29; Textb. z. Mystik d. dt. MA. 52; Meister Eckharts Buch d. göttl. Tröst. u. Von d. edlen Menschen 52; Meister Eckehart: Dt. Predigten u. Traktate 55, 2.Aufl. 63, 3.Aufl. 69; Die dt. u. lat. Werke. Die dt. Werke I 58, V 63, II 71, III 76; Das Buch d. göttl. Tröst. 61, Die Reden d. Unterweis. 63.
Lit: Festschr. z. 65. Geb. v. J. Q. 64.
[KDG, 12. Ausgabe 1976, Bd. 2, S. 2479] [4.7.03]
Kurt Ruh
* Neuhausen/Rheinfall 5.5.1914, † Würzburg 8.12.2002
Dr.phil., Dr.theol.h.c.. entpfl. o.UProf. PD U Basel 54. LAuftr. München 58, o.Prof. Würzburg 60; Brüder-Grimm-Pr. 81; Mitgl. Bayer. Akad.Wiss. 79, EM Konikl. Acad. v. Nederlandse Taal- en Letterkde 84, Mittelalterl. german. u. roman. Philologie, abendländische Mystik.
V: Der Passionstraktat d. Heinrich v. St. Gallen 40; Altdt. Mystik 49; Bonaventura deutsch 56; Bonaventura, De triplici via' i. altschwäb. Übertrag. 57: Helmbrecht 60, 68, 74; Franziskan. Schrifttum i. dt. MA 64, II 85; David v. Augsburg. Die sieben Staffeln d. Gebetes 65; Höfische Epik d. dt. MA I 67, 77, II 80; Lancelot 82; Vorbemerk. zu einer neuen Gesch. d. abendl. Mystik 82; Meister Eckhart 85, 89; Dionysius Areopagita 87; Geschichte der abendländ. Mystik I 90, II 93, III 96 (ital. 95). Die Blume d. Schauung 91; Geschichte der abendl. Mystik 3 96.
S: Beitr. in: Epische Lit. d. dt. Spätmittelalters; Kl. Schriften 84 II: Geistl. Prosa d. Spätmittelalters (Hdb. d. Lit.wiss. Neue Ausg. VIII) 78. - Beitr. in Festschr.: E. Stutz 84, K. Matzel 84, F. Rauhut 85, S. Beyschlag 85, H. Hof 87, K. Stackmann 87, I. Reiffenstein 88, M.A. Schmidt 89, K.H. Borck 89, W. Schröder 89, A. Ampe 90.
Z: rd 90 Aufs. in germanist. u. theol. Zs. 44-90.
H: K. dt. Prosadenkmäler d. MA 65-85 XIV; Überliefer.geschichtl. Prosaforsch. (Text u. Textgesch. 19) 85; Abendländ. Mystik (Engelberger Symp.) 86.
MH: Dt. Lit. d. MA. Verfasserlex. (Haupthrsg.) 78-92.
HZ: Zs. f. dt. Altertum u. dt. Lit. 69-85.
Lit: K. R. zum 60. Geb.: Würzburger Prosastudien II 75; Medium Aevum dt. Festschr. f. K. R. 79; Festh. z. 65. Geb. f. K. R. (Zs. f. dt. Altertum u. dt. Lit. 108/2) 79; Festschr. f. K. R. 89.; Th. Mertens: K. R. als onderzoeker van de Middelnederlandse letterkunde (Mieuw Letterkundig Magazin 12) 94; V. Mertens: Zum wiss. Werk v. K.R. (Zur neueren Methodengesch. d. german. Philol.) 98.
[KDG, 16. Ausgabe 1992, Bd. 3, S. 3081 - ergänzt durch 19. Ausgabe 2003, Bd. 3, S. 2785] [4.7.03]
Das Foto habe ich dem 2. Heft des 132. Bandes der "Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur", herausgegeben von Joachim Heinzle, Hirzel Stuttgart 2003, entnommen. [24.11.03]
Erich Seeberg
* Dorpat 8.10.1888, † Ahrenshoop (Pommern) 26.2.1945
Evang. Theologe, Kirchenhistoriker. - Der Sohn Reinhold Seebergs wuchs in Erlangen und Berlin auf, studierte dort sowie in Tübingen Theologie und wurde 1912 zum Lizentiaten promoviert. 1913 habilitierte er sich in Greifswald, nahm als Divisions- und Brigadepfarrer am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1919 Prof. der Kirchen- und Dogmengeschichte in Breslau. Nach Lehrverpflichtungen in Königsberg, Breslau und Halle lehrte Seeberg seit 1927 in Berlin und vertrat dort als Dekan 1933-35 eine "deutschtumsbewußte" Theologie in enger politischer Nähe zum Nationalsozialismus. Seeberg schrieb u. a. Luthers Theologie (2 Bde., 1929-37), Menschwerdung und Geschichte (1938) und Grundzüge der Theologie Luthers (1940). Bautz
[DBE, Bd. 9, 1998, S. 225 f.] [4.7.03]
Adolf Karl Emil Gustav Spamer
* Mainz 10.4.1883, † Dresden 20.6.1953
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Foto: bbaw (s.u.) |
Dr. phil., o. Prof. f. german. Philologie, o. Mitgl. Dt. Akad. Wiss. Berlin u. Sächs. Akad. Wiss. Leipzig. PDoz Frankfurt/Main 21-26, beamt. ao. P. TH. Dresden 26-36, oö. P. U. Berlin 36-45, oö. P. TH. Dresden 47. Dt. Philologie, Volkskde.
V: Die Volkskunde als Wissenschaft 36; Dt. Volkskde. als Lebenswiss. v. dt. Volkstum 33; Die Tätowierung in d. dt. Hafenstädten 34; Dt. Fastnachtsbräuche 36; Weihnachten in alter u. neuer Zeit 38; Hessische Volkskunst 40; Dt. Volkskunst, Band Sachsen 43.
S: [Auswahl] Volkskunst (Frenzel, Karg, Spamer: Grundriß d. sächs. Volkskde II) 33; Die Mystik (Germ. Bibl. 19, Festschr. Otto Behaghel) 34; Kredit ist tot (Volkskundl. Gaben, Festschr. John Meier) 34; Eine Narrenschiffspredigt aus d. Zeit Sebastian Brants (Festschr. Otto Glauning II) 36; Die Hessen (M. Wähler: Der dt. Volkscharakter) 37; Haus als Heim (Haus u. Hof im nord. Raum II) 37; Himmelsbriefe d. dt. Mystik (Volkskundl. Ernte, Festschr. Hugo Hepding); Volkskunstforsch. als akad. Lehrfach (Jb. d. Staatl. Mus. Dt. Volkskde) 41.
Z: [Auswahl] Volkskunde als Gegenwartswissenschaft (Niedersachsen) 33; Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wär ... (Zs. Volkskde) 36-37; Krankheit u. Tod als Metapher (Niederdt. Zs. Volkskde 17-20) 39-41.
MH: Grundriß d. sächs. Volkskde, m. A. Frenzel u. Fr. Karg 32-33 II; Die dt. Volkskde 34 II, 2. Aufl. 35.
[KDG, 7. Ausgabe 1950, Sp. 1976]
[11.12.11]
Georg Steer
* Altnußberg 5.4.1934
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Philipp Strauch
* Hamburg 23.9.1852, † Halle (lt. Meldung v. 25.9.1934)
Germanist, Dr. phil., D. theol. h. c., o. U P., GRegR. PDoz. Tübingen 78, ao. Prof. 83, Halle 93,o. Prof. 95, em. 21.
B: D. Marner 76; D. Offenbarung. d. Adelh. Langmann 78; Pfalzgräfin Mechthild in ihren lit. Beziehungen 83; Bibliogr. d. neueren deutsch. Lit. (1624-1832) 84/89; Marg. Ebner u. H. v. Nördlingen 89; Enikels Werke 91/00 II; Schürebrand 03; Schiller 05; D. Deutschordenslit. des MA. 10; Meister Eckharts Buch d. göttl. Tröstung 10, 2. A. 22; Meister Eckhart-Probleme 12; Sechs Briefe von J. Ch. Edelmann an G. Ch. Kreytzig 18; Paradisus animae intelligentis 19; K. Scheit, Die fröhliche Heimfahrt 26; Schriften aus der Gottesfreundlit. II 27.
H: Hermaea I-XV 05 ff.
ZA: Üb. Jostes, Daniel von Soest (AfdA 15) 89; Erhart Groß d. Verfasser d. Grisardis (Zf dA 36) 92; Üb. Nieder, D. Gottesfreund v. Oberland (ZfdPh 39) 07; Z. Überlieferung Meister Eckharts (PBB 49, 50) 25, 26.
[KDG, 3. Ausgabe 1928/29, Sp. 2397] [4.7.03]
Loris Sturlese
Hs.: L.
* La Spezia 25.3.1948
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Daniel Sudermann
* Lüttich 1550, † Straßburg 1631
Geistlicher Liederdichter und Handschriftensammler. - Geburt nach eigenen Angaben: "zu Luttich geboren. Anno 1550. vmb faßnacht" (Berlin, Ms. germ. 8° 69, f. 307r - 15. oder 24. Februar). 1558 Besuch einer calvinistischen Schule in Aachen, von 1560 bis 1585 viele Reisen: 1560-62 wohl in Begleitung seines Vaters nach Maastricht, Antwerpen, Köln und Düsseldorf, 1563 in Frankfurt a. M. bei der Kaiserkrönung Maximilians II. Danach begleitete er seinen Vater auf einer Reise nach Sachsen, der 1564 in Weimar starb. 1565 in Jena, bis 1567 bei einem Grafen von Mansfeld, 1568 bei einem Grafen von Sayn (Köln?), 1569 in Straßburg, 1570 und 1572 in Köln, 1576 in den Niederlanden, Regensburg und Düsseldorf, 1577 in Köln, 1578 in Rappoltsweiler und Gemar im Elsaß, 1579 in Lüttich. 1580 trat er in den Dienst des neugewählten Bischofs Herzog Ernst von Baiern, Aufenthalt in Stablo, 1582 wieder in Straßburg sowie beim Markgrafen von Baden, 1582-83 bei einem Grafen von Sulz in Jestetten und Tiengen, 1583 beim Grafen von Helfenstein in Wiesensteig. Ab 1585 scheint er in Straßburg seßhaft geworden zu sein, von wo aus er wohl nur noch 1597 eine Reise nach Lüttich unternahm. Zu Beginn des Jahres 1631 hat er noch gelebt und ist wahrscheinlich im Verlauf des Jahres in Straßburg gestorben.
Sudermann blieb unverheiratet. Sein Aufenthalt an vielen verschiedenen Adelshöfen weist darauf hin, dass er wohl als Hofmeister und Erzieher junger Adeliger tätig war, was auch seinen langjährigen Aufenthalt am Bruderhof in Straßburg erklärt, bei dem es sich um eine Lehreinrichtung für junge Adelige handelte. Seinen Unterhalt (1612 Quittung über 25 Gulden - Berlin, Ms. germ. 4° 334a) bezog er aus einem Vikariat: "Anno 1588 ist mir dz Vic. versprochen worden. Anno 1594 den 27. Aprilis bin ich inuestiert worden" (Berlin, Ms. germ. 2° 84, f. 269v). "Anno 1594. angefangen zur erkantnüß der wahrheit zukommen, doch dazumal ie lenger ie mehr zugenommen" (Berlin, Ms. germ. 4° 106, f. 7av), d.h. er wandte sich "der spiritualistischen Lehre Caspar Schwenckfelds von Ossig zu, der, ein Zeitgenosse und zunächst Anhänger Luthers, als Reformator in Schlesien wirkte, später jedoch - wegen der Abendmahlslehre mit Luther zerfallen und von ihm als 'Schwarmgeist' heftig bekämpft - von dort weichen mußte" (Hornung, S. 348; im Folgenden Zitate nach Hornung).
Bereits in jungen Jahren hatte er mit dem Sammeln von Zitaten begonnen; "er teilt mit, daß er .. 'den müssiggang zusampt anderen Hoffkurtzweilen geflohen' und statt dessen aus allerlei Autoren 'geistreiche mit der heiligen Göttlichen Schrifft vbereinstimmende Lehren' zusammengetragen habe" (S. 354f.). Den Hauptteil seiner literarischen Produktion machten geistliche Lieder aus: "Hab der Lieder vber die Tausend gemacht. wan die kleine mitgezehlt werden. Ja vil mehr" (Ms. germ. 4° 102, f. 510r); er schreibt, es seien von ihm "vber tausent oder 1500. dergleichen geistlichen liedern / furhanden" (Ms. germ. 4° 101, f. 1r).
"Mit seinen eigenen Schriften" (von "vielfach nur allgemein erbaulich-moralisierenden Charakter") "wandte sich Sudermann .. meist an alle Christen, einerlei welcher Konfession. (..) Wenn er spiritualistisch gefärbte Lehren vorträgt, sichert er sich in der Regel durch Hinweise auf katholische Kirchenlehrer, vor allem Mystiker" (S. 351f.). Als Zeugnis für sein tolerantes Denken gilt die 1613 gedruckte theologische Zitatensammlung "Harmonia oder Concordantz". Das dort angewandte Verfahren zeigt seine Sammlertätigkeit und Arbeitsmethode: "er las die gesamte ihm erreichbare theologisch-religiöse Literatur durch und sammelte in Exzerpten alle Stellen, die zu seinen eigenen religiösen Ansichten paßten, um sie dann in seinen Schriften weiter zu verwenden" (S. 353). Aus seiner Herausgabe von Drucken und Sammlung von Hss. besonders aus den Frauenklöstern im Raum Straßburg haben sich für die Eckhartforschung die o.a. Codizes als fruchtbar erwiesen. Neben dem Frankfurter (Ps.-)Taulerdruck und der im gleichen Jahr 1621 erfolgten Übersetzung des Surius-Tauler (s. Taulerdrucke) gab er noch u.a. zwei Schwenckfeld-Epistolare (1566, 1570), 17 Briefe von Seuse und "Hohe geistreiche Lehren" (1622/23) heraus.
Sudermann verfügte neben Latein und Französisch auch über ("wenn auch nicht ausgedehnte") Kenntnisse der griechischen und hebräischen Sprache sowie eine für seine Zeit wohl ungewöhnlich große Bibliothek. Für Hornung ergibt sich das Bild "eines geistig weit über dem Durchschnitt stehenden, hochgebildeten, wenn nicht gelehrten Mannes" (S. 354). [1.1.09]
Winfried Trusen
* Danzig 24.5.1924, † 19.1.1999
Dr.iur.utr., Dr.phil., o.UProf., Mitvorst. d. Inst. f. Kirchenrecht, Röm. Recht u. vgl. Rechtsgeschichte.; PD Mainz 63, WissR. 64, o.UProf. Würzburg 66. Deutsche u. vergleichende Rechtsgeschichte, Kirchenrecht, Zivilrecht.
V: Georg Witzel 50; Um d. Reform u. Einheit d. Kirche 57; Spätmittelalterl. Jurisprudenz u. Wirtschaftsethik 61; Anfänge d. gelehrten Rechts in Dtld 62; Der Prozeß gegen Meister Eckhart 88. [s.a. 'Leben' ab 1314 f.]
S: Beitr. in: Brandt-Meyer: Hdb. d. Gesch. II,2 56; Hdb. d. europ. Privatrechtsgesch. d. MPI f. europ. Rechtsgesch.; Versch. Art. in: Neue Dt. Biogr.; Strafprozeß u. Rezeption (Strafrecht, Strafproz. u. Rezeption) 84; Vom Inquisitionsverfahren zum Ketzer- u. Hexenprozeß (Festschr. P. Mikar) 89; B. Carpzow u. die Hexenverfolgungen (Festschr. F.-W. Krause) 90. - Beitr. in: Lex. der Pädagogik u.a; Festschr. J. Bärmann.
Z: Zahlr. Aufs. u. Rez. auf dem Gebiet der Rechtsgesch. in: Die Rechtsspiegel u. das Kaiserrecht (ZRG GA 102) 85; Zur Bedeutung der geistl. forum internum u. externum für die mittelalterl. Ges. (ZRG KA 107) 90.
MH: Recht u. Wirtschaft in Gesch. u. Gegenwart.
[KDG, 16. Ausgabe 1992, Bd. 3, S. 3816 - ergänzt durch 18. Ausgabe 2001, Bd. 3, S. 3320] [4.7.03]
Konrad Weiß
* Wüstewaltersdorf 24.7.1907, † Rostock 27.9.1979
Dr. theol. UProf. m. LStuhl, Dir. neutestsmentl. UInst., komm. Dir. relig.geschichtl. UInst.; UDoz. Berlin 37-45, beamt. ao. Prof. Rostock 46-47, Prof. m. LStuhl u. Dir. neutestamentl. UInst. seit 48, komm. Dir. relig.geschichtl. UInst. seit 59. Bibl. Theologie
V: Urchristentum u. Geschichte in d. Theologie um d. Jh.wende 39; Meister Eckharts Stellung innerhalb d. theol. Entwicklung d. SpätMA. 53. - MV: Ilse Roloff: Meister Eckeharts Schriften z. Gesellschaftsphilosophie 34 (Mitarb.).
S: pous, pyretos (Theol. Wb. NT. VI) 58/59.
Z: Die Seelenmetaphyslk d. Meister Eckhart (Zs. Kirchengesch.) 33 6 Aufs. in theol. u. germanist. Zss, z. EckhartForsch. 34-53; Paulus - Priester d. christl. Kultgemeinde (Theol. Lit. Ztg) 54; Der westl. Text v. Lc 7 46 u. sein Wert (Za. 1. Neutestamentl. Wiss.) 55.
H: Meister Eckhart: Die dt. u. lat. Werke. Lat. Werke I-II 37-59.
Ue: Meister Eckhart: Dt. Glaube 34.
[KDG, 9. Ausgabe 1961, Bd. 3, S. 2235]
D.theol., UProf. m. LStuhl, Dir. neutestamentl. UInst. komm. Dir. relig. geschichtl. UInst Rostock; Bibl. Theologie. (DDR)
[KDG, 12. Ausgabe 1976, Bd. 3, S. 3446 f.]
Anm: 5.1935 nicht verzeichnet, aber 6.1940/41. Letzter Eintrag 12.1976, 13.1980 nicht mehr, kein Nekrolog (auch nicht 16.1992, dem ersten nach dem Mauerfall) [4.7.03]
Abkürzungen
H: Herausgeberschaft von Editionen, wissenschaftlichen Sammelwerken, Handbüchern, Schriftenreihen.
HZ: Herausgeberschaft von wissenschaftlichen Zeitschriften mit Angabe des Zeitraums der Herausgebertätigkeit
L: Beiträge in Handbüchern, Lexika, Mitarbeit an Festschriften (in Auswahl).
Lit: grundlegende Veröffentlichungen über den Wissenschaftler, Festschriften o. ä.
MH: Mitherausgeberschaft von Editionen, wissenschaftlichen Sammelwerken, Handbüchern, Schriftenreihen ohne Nennung der Mitherausgeber.
MHZ: Mitherausgeberschaft von wissenschaftlichen Zeitschriften mit Angabe des Zeitraums der Herausgebertätigkeit (ohne: bis 2001) mit Nennung der Mitherausgeber.
MUe: Mitübersetzungen von wissenschaftlichen Werken in die deutsche Sprache mit Nennung der Mitübersetzer (bis 2001).
MV: Mitherausgeberschaft von Editionen, wissenschaftlichen Sammelwerken, Handbüchern, Schriftenreihen mit Nennung der Mitherausgeber.
P: wissenschaftliche Publikationen in anderer Form (wissenschaftlicher Film, Multimedia etc.) und Patente.
S: Beiträge in wissenschaftlichen Sammelwerken (in Auswahl).
Ue: Übersetzungen von wissenschaftlichen Werken in die deutsche Sprache.
V: selbstverfaßte bibliographisch selbständige Bücher in zeitlicher Reihenfolge.
Z: Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften und anderen periodisch erscheinenden wissenschaftlichen Organen (in Auswahl).
Die verwendeten Abkürzungen ändern sich von Ausgabe zu Ausgabe, manche fallen weg, manche kommen neu hinzu. Da sich hier Angaben aus neun verschiedenen (der 19) Ausgaben (bis 2003) mischen, habe ich die Liste alphabetisch und nicht in der Reihenfolge des Vorkommens geordnet.
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Diese Seite sammelt Personen, die sich entweder bevorzugt mit Eckhart beschäftig(t)en oder auf unterschiedliche Weise zum Thema beitragen. In der bisherigen Liste fehlen noch etliche Namen wie z.B. Brethauer, Büttner, Dolch, Jostes, Jundt, Landauer, Pahncke, Sievers usw. oder aus neuerer Zeit Albert, Hasebrink, Koda, Mieth, Senner, Vannier, Witte und viele weitere mehr. [13.12.11]
Die Angaben entstammen zum größten Teil Kürschners Gelehrten-Lexikon, von dem seit 1925 (bis 2003) 19 Ausgaben erschienen sind (1.25, 2.26, 3.28/29, 4.31, 5.35, 6.40/41, 7.50, 8.54, 9.61, 10.66, 11.70, 12.76, 13.80, 14.83, 15.87, 16.92, 17.96, 18.01, 19.03). Die Angaben im Gelehrten-Lexikon beruhen auf den Angaben der Wissenschaftler, es sei denn, sie wurden von der Redaktion (Red.) erstellt. Bei einigen Forschern habe ich Angaben aus zwei verschiedenen Ausgaben kombiniert. Bei verstorbenen Personen habe ich Kleinigkeiten geändert (z.B. die Adresse weggelassen u.a.).
Eher biographische Angaben zu einigen Wissenschaftlern entstammen der Deutschen Biographischen Enzyklopädie. An drei Stellen mußte ich auf andere Quellen zurückgreifen: bei Galletti auf die Allgemeine Encyclopaedie von 1851, bei Karrer auf das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon und bei Largier auf eine Seite im Internet.
Zu Erika Albrecht, Bruno Decker oder Heribert Fischer konnte ich nichts finden. Ich hoffe, diese und andere Namen bei Gelegenheit ergänzen zu können. [4.7.03]
Die zur Wikipedia angeführten Links verweisen zum Teil auf noch nicht existente Artikel. Das diese jetzt noch nicht existieren bedeutet aber nicht, dass sie nicht irgendwann existieren werden. Das darf durchaus als Aufforderung verstanden werden. [4.12.04]